Mein erster Triathlon (2): Caroline Pohle

Wie war das noch damals? Wie ging es los? In unserer Serie „Mein erster Triathlon“ erzählen Profisportler, Altersklassen-Athleten oder Menschen, die beruflich mit Triathlon zu tun haben, von ihren Anfängen im Ausdauerdreikampf. Heute: Caroline Pohle. Pohle, 25, ist Spätstarterin in Sachen Triathlon und innerhalb kürzester Zeit in die erweiterte Weltspitze vorgestoßen.

Erster Triathlon_N
ITU World Triathlon Hamburg, 06.07.2019
Anfängern würde ich vor ihrer Triathlonpremiere auf jeden Fall empfehlen, das Wetter vor dem Wettkampf zu checken. Ist es nicht so gut vorhergesagt, lohnt es sich auf jeden Fall, einen Neoprenanzug zu leihen.
Caroline Pohle

Ich dachte: Was sind denn das für Weicheier

Wenn ich an meinen ersten Triathlon denke, 2015 war das, fällt mir immer diese eine Geschichte ein. Sie ist sehr amüsant. Es war an dem Tag im Frühjahr des Jahres nicht so tolles Wetter. Alle Athleten trugen zum Schwimmen einen Neoprenanzug. Also fast alle. Ich nicht. Die anderen Athleten haben sicherlich gedacht, die ist ja eine ganz Harte, die braucht so etwas nicht. Ich dachte: Was sind denn das für Weicheier? Die brauchen ja einen Neoprenanzug. Nun, ein paar Minuten später dachte ich das nicht mehr. Da dachte ich, ein Neoprenanzug wäre jetzt nicht schlecht. Denn das Wasser war echt kalt. Sehr, sehr kalt.

Ich hatte mir im Vorfeld des Wettkampfes überhaupt keine Gedanken über eine Platzierung gemacht. Und plötzlich war ich die schnellste Frau der Jedermannklasse. Das hat mich doch ein bisschen überrascht. Und natürlich auch stolz gemacht. Schwimmen war als Kind und Jugendliche meine große Leidenschaft gewesen, ich war sogar auf dem Sportgymnasium, träumte zeitweise von einer Teilnahme an Olympischen Spielen. Auch zu dem Zeitpunkt des Triathlons war ich noch Schwimmerin, habe aber bereits mit einem Wechsel der Sportart geliebäugelt.

Ein halbes Jahr dauerte es, bis aus dem Liebäugeln mit dem Triathlon mehr wurde: Ich wechselte vom Schwimmen zum Triathlon. Ich wollte einfach wissen, wie gut ich als Triathletin werden kann. Heute weiß ich: ziemlich gut. Mein sportlicher Werdegang ist sicherlich nicht der gewöhnlichste, vor allem für einen Leistungssportler. Aber meine Geschichte zeigt auf jeden Fall, dass es niemals zu spät ist, mit Triathlon anzufangen. Auch nicht für dich.

Genau genommen war mein erster Triathlon gar nicht mein erster Triathlon. Es war nur mein erster Triathlon als angehende Triathletin. Meinen allerersten Triathlon habe ich bereits als Zwölfjährige absolviert. Wir haben mit unserer Schwimmgruppe jedes Jahr zu Beginn des Vorbereitungstrainings im Spätsommer einen Triathlon absolviert. Und zwar als Team bei einem Kult-Wettkampf in Leipzig. Da mussten erst alle Athleten einer Mannschaft nacheinander 400 Meter Schwimmen, dann 10 Kilometer Radfahren und anschließend 5 Kilometer Laufen. Ich habe mich immer sehr darauf gefreut, weil ich mit meinem Papa, einem ehemaligen Leichtathleten, immer schon viel geradelt und gelaufen bin. Mit der Mädchenmannschaft haben wir den Wettkampf sogar einmal gewonnen. Es hat immer Spaß gemacht, war für mich mehr als nur eine Abwechslung im Trainingsalltag. Aber ich war damals noch Vollblutschwimmerin. Der Funke zum Triathlon sprang nicht über. Zumindest noch nicht.

Noch ein Tipp: Anfängern würde ich vor ihrer Triathlonpremiere auf jeden Fall empfehlen, das Wetter vor dem Wettkampf zu checken. Ist es nicht so gut vorhergesagt, lohnt es sich auf jeden Fall, einen Neoprenanzug zu leihen. Das kann ich euch aus meiner Erfahrung sagen. Es sei denn, du willst zu den ganz Harten zählen.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.