Athleten- und Trainerstimmen Rio 2015

31.07.2015 –  Oliver Kubanek

Dan Lorang

Wir haben am Wochenende eine realistische Chance, dass sich zwei Athleten die Olympiaqualifikation für Rio2016 holen. Es wird entscheidend sein, wie sich die Rennkonstellation…

Dan Lorang

Wir haben am Wochenende eine realistische Chance, dass sich zwei Athleten die Olympiaqualifikation für Rio2016 holen. Es wird entscheidend sein, wie sich die Rennkonstellation entwickelt, aber rein physiologisch werden alle Athleten in Rio nochmals besser aufgestellt sein als in Hamburg, da die gesamten Belastungs- und Entlastungberechnungen auf dieses Wochenende ausgelegt wurden. Ob und wie weit das Konzept aufgeht, werden wir dann am Sonntagabend wissen, im Training sind die Effekte jedenfalls schon sichtbar. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren sind alle in der Lage, ein TOP 8 Ergebnis zu schaffen, falls der Rennverlauf ihre Stärken zur Entfaltung kommen lässt. Unsere starken Läufer sind sicherlich Rebecca, Anne, Sophia, Gregor und Steffen. Ihnen würde es entgegen kommen, wenn es am Ende vom Radfahren eine große Gruppe geben würde. Auf der anderen Seite haben wir mit Justus Nieschlag und Anja Knapp eventuell die Möglichkeit, auch von einer Spitzengruppe zu profitieren. Hanna Philippin ist aufgrund der fehlenden Konstanz  in dieser Saison die größte Unbekannte im deutschen Athletenpool, da darf man gespannt sein, zu welcher Platzierung sie ihr großer Motor führen wird.

Hanna Philippin

Mir geht es soweit gut. Ich habe mich nun seit knapp einer Woche hier auch dem Klima und der Zeitzone angepasst. Da es sich im Moment um den brasilianischen Winter hier handelt, sind die Temperaturen auch auszuhalten.

Nach Hamburg war ich doch leider etwas niedergeschlagen, denn es war nicht mein erhofftes Ergebnis. Aber mittlerweile habe ich einen Haken daran gemacht und blicke voller Vorfreude und Anspannung auf das Rennen am Sonntag.

Ich fühle mich fit und bereit zu zeigen, was in mir steckt (und das ist mehr, als ich in den letzten Rennen zeigen konnte).

Der Kurs wird mir liegen denke ich, da es ein ähnlicher wie der in Auckland ist und ich da dieses Jahr schon eines meiner besten Rennen absolviert habe. Daher bin ich auch hochmotiviert. Jedoch weiß ich auch, dass es ein sehr hartes Rennen wird, da wirklich alles an der Startlinie stehen wird, was Rang und Namen hat: die Besten der Besten. Doch andererseits fühle ich mich geehrt, mich genau mit diesen Frauen messen zu dürfen und dabei noch um den ersten Olympiaplatz mitkämpfen zu dürfen.

Für mich persönlich wäre ein Rennverlauf optimal, bei dem ich ein gutes Schwimmen habe und daher schon von Anfang an in einer der vorderen Radgruppen bin, um dann mal relativ "erholt" und aus der Spitzenposition zum Laufen zu wechseln. Jedoch kann man im Voraus viel spekulieren, aber letztendlich wird man es erst am Sonntag um 9 Uhr sehen, wie es abläuft.

Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben und zu zeigen, dass ich fit bin. Und dann könnte ich mir selbst eines der schönsten Geburtstagsgeschenke machen, die es gibt (ich habe nämlich am 3.8., also ein Tag nach dem Rennen, Geburtstag ....)

Justus Nieschlag

Ich habe schon in Hamburg gemerkt, dass mir noch etwas die schnellen Meter gefehlt haben. Sonntag in der Staffel war der Motor dann schon warmgelaufen und es lief deutlich „flüssiger“. Hier in Brasilien haben wir jetzt noch einmal eine ordentliche „Schippe Speed“ nachgelegt und ich fühle mich gut gerüstet. Ich denke jetzt wird einfach entscheidend sein, dass wir nicht übertreiben und ich frisch an die Startlinie komme.

Bezüglich der Strecke habe ich noch nicht viele bestätigte Informationen, lediglich reichlich Gerüchte. Auf was wir uns hier schon mal einstellen, ist der Beach-Start. Dies haben wir auch schon fleißig simuliert. Dass die Radstrecke einige Höhenmeter aufweist, ist wohl auch kein Geheimnis. Die Frage ist eigentlich nur noch, wie viele es sein werden. Aber auch was dies betrifft, haben wir noch eine geile Einheit gemacht und uns „ordentlich eingeschenk“.

Wie immer werde ich möglichst entspannt in das Rennen gehen und mir lediglich den eigenen Druck aufbürden. Bei der Taktik gibt es ebenfalls keine großen Geheimnisse: Wer anfängt zu taktieren (besonders auf dem Rad) hat schon verloren. Auf der Strecke gibt es nur eine Geschwindigkeit und die heißt Vollgas.

Es ist das einzige Rennen dieses Jahr, indem schon ein Platz für Olympia nächstes Jahr vergeben wird. Die Kriterien (bester Deutscher Top8) sind sehr hart, wenn man sich die Konkurrenz ansieht und mit den bisherigen Rennen vergleicht. Es wäre jedoch falsch, die Chance von Anfang an abzuschreiben. Ich konnte diese Saison schon einige Male in der Nähe von Rang acht „kratzen“ und mit dem richtigen Rennverlauf sowie einem besonders guten Tag ist nichts unmöglich.

Lassen wir uns einfach überraschen, was am Sonntag passiert und machen das Beste daraus.

Steffen Justus

Soweit alles gut hier in Brasilien. Alles läuft wie geplant und Hamburg ist abgehakt. Die Erholung kommt so langsam und der Fokus auf das Wochenende ist ausgerichtet….

Ist ja nicht das erste Qualifikationsrennen für mich und ich denke, ich weiß was mich so erwartet. Die endgültige Streckenbesichtigung erfolgt dann kurz vor dem Rennen und dann schauen wir mal.

Bin positiv und freue mich, dass das Rennen jetzt langsam kommt.

Gregor Buchholz

Soweit alles gut hier in Brasilien. Die letzten Tage standen im Zeichen des Taperings. Unser Trainingsdomizil in Angra dos Reis bietet zwar malerische Buchten und Strände, für das Training muss hier aber schon leicht improvisiert werden. So meiden wir hier eher die Straßen und weichen auf das Rollentraining aus.

So langsam stellt sich die Erholung ein und damit kommt auch die nötige Frische. 

Ich rechne mit einem sehr harten Rennen in Rio. Wahrscheinlich wird das Feld schon nach dem Schwimmen etwas verstreuter sein. Ich rechne fest mit einer Führungsgruppe um die 10 Athleten. Kann sein, dass der Radkurs das Feld weiter auseinander zieht. Daher wird es sicherlich ein hartes Stück Arbeit, am Sonntag in die Top acht zu stoßen. Mein Ziel muss es sein, nach dem Schwimmen in der ersten Verfolgergruppe zu sitzen und zusammen mit den starken Läufern wie Mola und Murray, die Führenden wieder einzuholen. Sollte das gelingen, ist alles möglich.