Sportdirektor Wolfgang Thiel über die erste Saisonhälfte - Teil eins

12.07.2011 –  Oliver Kubanek

Interview Teil eins: Zwischenfazit und FormaufbauDas Heimrennen der WM-Serie in Hamburg steht für die Athleten der Deutschen Triathlon Union vor der Tür. Die DTU-Starter haben in den bisherigen…

Interview Teil eins: Zwischenfazit und Formaufbau

Das Heimrennen der WM-Serie in Hamburg steht für die Athleten der Deutschen Triathlon Union vor der Tür. Die DTU-Starter haben in den bisherigen Wettkämpfen sehr unterschiedliche Leistungen gezeigt. In einem zweiteiligen Interview schaut Sportdirektor Wolfgang Thiel auf die ersten Monate 2011 zurück und zieht im ersten Teil ein Zwischenfazit und erklärt die Saisonplanung für die Sportler.

Herr Thiel, das Jahr 2011 ist für die Deutsche Triathlon Union ein besonderes wegen der Olympia-Qualifikation. Die Herren waren in den vergangenen Jahren recht erfolgreich, aktuell sind absolute Top-Resultate eher die Ausnahme…

Bei den Herren hatten wir in den vergangenen Jahren eine Reihe von Top-Ergebnissen, und für 2011 haben wir die klare Absprache getroffen, dass die Fokussierung auf das Rennen in London, wo es um die Olympia-Startplätze geht, gelegt wird. Daher ist zum Beispiel Jan Frodeno auch nach Madrid erst einmal wieder aus der Serie ausgestiegen, um sich auf die Vorbereitung Richtung London konzentrieren zu können. Insofern sind die bisherigen Ergebnisse in Ordnung und was für uns wichtiger ist, absolut erklärbar.

Wie sieht das bei den Damen aus?

Die Situation bei den Damen ist vollkommen anders, denn hier galt es, den dritten Olympia-Startplatz für London zu sichern. Daher mussten Punkte gesammelt werden, so dass wir eine etwas andere Strategie im Formaufbau verfolgt haben. Bei den Frauen ist dadurch der interne Druck entsprechend höher. Die guten Resultate von Svenja Bazlen und auch von Kathrin Müller sprechen aktuell für drei London-Nominierungen, aber das müssen wir bestätigen. Die Damen müssen weiter arbeiten und auch in Hamburg punkten. Einige sind bislang deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben, da herrscht eine gewisse Unsicherheit. Wir analysieren die Situation und arbeiten in den kommenden Wochen daran.

Stichwort Formaufbau, wie sieht die Saisonplanung für Ihre Athleten aus?

2011 haben wir relativ früh mit dem Training begonnen und eine lange Phase auf das Schaffen der Grundlagenausdauer verwendet, das heißt größere Umfänge bei geringeren Intensitäten. Da die Saison lang ist, kann man hier nicht mehr genügend nachlegen zwischen den Rennen. Deshalb hatten wir uns auch entschieden, in der ersten Hälfte mehr als sonst weiter auf diesem Grundlagenniveau durchzutrainieren. Darin waren aber natürlich auch mehrwöchige Trainingsblocks integriert, in denen die Intensität hochgeschraubt wurde, um das Wettkampftempo überhaupt erst zu ermöglichen. Das Problem hierbei ist, dass der Andrang um die internationalen Punkte sehr hoch ist und mit Ausnahme der absoluten Topleute, wie Frodeno, Justus oder Petzold, müssen daher auch unsere Athleten viele Wettkämpfe gehen.

Welche Unterschiede gibt es da bei den einzelnen Athletinnen und Athleten?

Grundsätzlich haben die Athleten alle bisherigen Wettkämpfe tendenziell aus dem Training heraus absolviert. Jeder hat seinen individuellen Trainer und gemeinsam stimmen wir mit diesen die Jahresplanung ab. Natürlich haben alle ihre Eigenheiten, aber letztlich sieht die Trainingsmethodik in den groben Zügen sehr ähnlich aus. Unterschiede gibt es da eher in der psychischen Arbeit. Manch einer muss etwas mehr für den Kopf tun, andere lassen sich auch durch Rückschläge nicht aus der Ruhe bringen.

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Oliver Kubanek, Tel.: 0231-14 86 56, E-Mail: kubanek@dtu-info.de