Weitere Stimmen vor dem zweiten WTS-Rennen

17.04.2013 –  Oliver Kubanek

Zum Start der WM-Serie 2013 haben sich DTU-Cheftrainer Ralf Ebli und sein Team entschlossen, beide Rennen in Übersee (Auckland und San Diego) mit geballter Mann- und Frau-Power anzugehen. Sowohl die…

Zum Start der WM-Serie 2013 haben sich DTU-Cheftrainer Ralf Ebli und sein Team entschlossen, beide Rennen in Übersee (Auckland und San Diego) mit geballter Mann- und Frau-Power anzugehen. Sowohl die bereits etablierten Nationalkader-Athleten wie Jan Frodeno, Steffen Justus, Anja Dittmer und Anne Haug als auch die etwas jüngere Generation mit Anja Knapp, Franz Löschke, Sebastian Rank und Gregor Buchholz bestreiten beide Rennen. Im Vorfeld des San Diego-Rennens anbei ein paar Stimmen zur Stimmung und zu den Erwartungen.

Gregor Buchholz

Der Charakter des Rennens in San Diego ist ein ganz anderer als der in Auckland. Ich denke, dass die deutsche Equipe in Kalifornien gute Aussichten hat. Rückblickend würde ich sagen, dass Auckland eher suboptimal für die meisten war. Die lange Anreise und der Jetlag gingen nicht spurlos an uns vorbei. Außerdem war Auckland der erste Härtetest der Saison und dies ist nie leicht. Die zwei Wochen in San Diego wurden nun gut genutzt, um sich anzupassen und sich auf den Wettkampf einzustellen. Die letzten Tempoeinheiten sind vollbracht und gingen deutlich leichter von der Hand als es in Neuseeland der Fall war. Das macht Hoffnung!

In San Diego treffen wieder die Topfavoriten Javier Gomez und Alistair Brownlee aufeinander und dies wird den Wettkampf beeinflussen. Es ist möglich, dass dadurch eine kleinere Radgruppe durchkommt, was Frodo (Jan Frodeno) zu unserem heißesten Eisen machen würde. Die Radstrecke hat allerdings auch Potential für eine große Radgruppe. Das käme mir eher entgegen.

 

Anja Knapp

Ich weiß nicht genau, was mich körperlich erwartet. Nach dem Tritt in meine lädierte Rippe in Auckland und in Folge einer komplett festen Rumpfmuskulatur muss ich mal sehen, was bei mir im Rennen rauskommt Die Wettkampfdaten, also Strandstart mit Neopren, warme Temperaturen, flache Strecke und meistens Wind, sind ja bekannt. Das Training lief soweit ganz gut, aber Training und Wettkampf sind bekanntlich zwei paar Stiefel.

Positiv mitgenommen aus Auckland habe ich trotz der Probleme mein Schwimmen und auch das gute Radfahren, bei dem ich mich trotz Schmerzen und Übelkeit in der ersten Gruppe halten konnte. Das Laufen war ja dann eher ein Kriechen als ein Joggen. Aber mit fester Bauchmuskulatur und Rippenschmerzen bleibt nicht viel Leistung über. Leider.

Daher werde ich in San Diego ohne große Erwartung an den Start gehen und hoffen, dass mein Körper mir dieses Mal dann keinen Strich durch die Rechnung macht: Neues Rennen neues Glück. Auch sind mehr Mädels am Start, so dass es spannend wird.

 

Franz Löschke

Das erste WM-Rennen spiegelte mein voriges Gefühl aus dem Training und die eigenen Hoffnungen für Auckland ganz gut wieder. Mein Ergebnis war sogar etwas besser als erwartet.

Ich war vor dem Rennen in Auckland und noch mehr danach mit geschwächtem Immunsystem etwas angeschlagen und habe momentan immer noch ein wenig damit zu tun. Die Trainingsleistungen sind davon aber bisher nicht beeinflusst. Mit dem Teamarzt Professor Lothar Schwarz sind wir auf einem sehr guten Weg.

Das Rennen in San Diego wird etwas anders aussehen als das in Auckland, weil das Starterfeld doppelt so groß sein und der Alistair Brownlee wahrscheinlich wieder randalieren wird. Es wird höchstwahrscheinlich mit Neopren geschwommen und die Radstrecke ist flach. Ich bin gespannt, was im zweiten Rennen möglich ist! Eine Top 20 -Platzierung ist wieder ein gutes Ziel.

Das Nervige an der Zeit zwischen zwei kurz aufeinander folgenden Wettkämpfen ist, dass man so wenig trainiert und versucht, Form und Spannung aufrecht zu erhalten Aber sonst bin ich ähnlich gut drauf wie in Auckland. tl_files/dtu/Bilder/Athleten_Trainer_Betreuer/DTU_Nationalmannschaft/Dan Lorang/Dan Lorang-2-web.jpg

 

Bundestrainer Dan Lorang

Die Konkurrenzdichte in San Diego wird stärker als in Auckland sein. Das Streckenprofil ist deutlich anders, so dass das Schwimmen eine große Rolle spielen wird. Hier müssen die Athleten alles daran setzen vorne dabei zu sein, um dann bei der Entscheidung um die TOP10 mitlaufen zu können.

San Diego ist der zweite Wettkampf, daher werden sich die meisten leichter tun als in Auckland. Jetlag ist auch passé. Ziel muss es insgesamt sein, zwei Mal die Top10 und zwei Mal die Top15 zu erreichen. Aber letztlich wissen wir erst nach diesem Rennen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz wirklich stehen. Nachdem Auckland für einige nicht so glücklich lief, sollen jetzt vor allem stabile Resultate her, um die Startplätze für die Europarennen zu sichern und auch um Selbstvertrauen zu tanken.

Fakt ist, dass wir uns nicht verstecken werden, sondern eher agieren als reagieren werden.