Mission Bergsturm beim WM-Rennen in Kitzbühel

05.07.2013 –  Oliver Kubanek

"Die Strecke ist brutal hart, die schwerste, die ich bisher gesehen habe"
Mit einem ziemlich speziellen Gefühl ist die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft zum fünften Wettkampf der…

"Die Strecke ist brutal hart, die schwerste, die ich bisher gesehen habe"

Mit einem ziemlich speziellen Gefühl ist die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft zum fünften Wettkampf der Weltmeisterschaft-Serie gereist. Im österreichischen Kitzbühel wartet auf das deutsche Sextett um Anne Haug (Bayreuth) eine Premiere und eine große Herausforderung. Die Vize-Weltmeisterin und ihre Teamkollegen Anja Knapp (Dettingen) und Rebecca Robisch sowie das Herren-Trio Gregor Buchholz, Steffen Justus und Jonathan Zipf (alle Saarbrücken) müssen am Samstag die untypische Distanz von 750 Metern Schwimmen, 11,55 Radkilometern mit 867 Höhenmetern sowie 2,55 Laufkilometern mit nochmals 136 Höhenmetern absolvieren.

„Ich freue mich riesig auf diesen Wettkampf. Das wird ein einmaliges Rennen, in einem ganz anderen Format“, sagt Anne Haug vor dem Rennen, kommt angesichts des Schwierigkeitsgrades aber auch ins Grübeln. „Die Strecke ist brutal hart, die schwerste, die ich bisher gesehen habe. Ich bin schon nervöser als sonst, denn der Berg verzeiht nichts. Wer ein bisschen überzieht, der hat schnell verloren.“ Nichtsdestoweniger geht sie als eine der Favoritinnen an den Start, den Start. „Ich denke schon, dass mir der Kurs liegen könnte. Aber da gehört eine Menge Glück dazu, um am Tag X perfekte Beine zu haben.“ Zudem verweist sie auf die starke Konkurrenz, da fast alle Topathleten am Start sind, und nennt explizit die Britin Non Stanford, Nicky Samuels aus Neuseeland und Australiens Felicity Abram. Mit einem guten Resultat kann Haug aber die Führung in der WM-Wertung von der Amerikanerin Gwen Jorgensen zurückerobern.

Ebenfalls ihre Stärken auf dem Rad und beim Laufen hat Rebecca Robisch, die sich entsprechend auch auf die Bergtour gen Kitzbüheler Alpenhaus freut. Etwas zurückhaltender ist da die dritte Deutsche, Anja Knapp. „Schweres Rennen, da muss ich schauen, was letztlich herauskommt“, merkt man ihr wie vielen der Toptriathleten den großen Respekt vor dem Kitzbüheler Wettkampf an.

Wattzahlen im Radtraining als Nervenberuhigung

Eher Gelassenheit strahlt indes Steffen Justus aus, der als Zwölfter bestplatzierter DTU-Mann im aktuellen WM-Ranking ist. Zwar ist er noch immer leicht angeschlagen am linken Fuß, aber das stört Justus nur mit Blick auf eine längere Bergab-Passage zu Beginn des Laufes. „Natürlich beschäftigt man sich mit diesem speziellen Rennen, aber letztlich bin ich nicht sonderlich angespannt. Mit den Wattzahlen, die ich im Training gefahren bin, besteht auch kein Grund, mich verrückt zu machen.“

Das sehen Buchholz und Zipf ähnlich. „Ich lasse das Rennen einfach auf mich zukommen“, sagt Buchholz stellvertretend. „Im Vorfeld habe ich mich etwas intensiver mit dem Bergtraining auseinander gesetzt. Das Rennen ist eine tolle Abwechslung in der Serie und so richtig weiß ja auch keiner, wie genau das Rennen ablaufen wird. Aber genau das ist das Spannende.“ Seine eigenen „Bergkünste“ sieht er zweigeteilt. „Ich ein guter bergan Läufer, allerdings auch nicht der leichteste Bergfloh beim Radfahren.“ Zipf ist da ein wenig optimistischer, wenngleich seine Vorbereitung, generell durch Verletzung und speziell auf Kitzbühel insgesamt eher kurz war. „Dennoch gehe ich davon aus, dass mir der Kurs liegt, da ich mich in beiden Bergauf-Disziplinen schon immer relativ leicht getan habe. Ich freue mich auf das Rennen.“

Intensive Vorbereitung auf die schwere Strecke

Um für diesen Kurs vorbereitet zu sein, sind die DTU-Athleten unterschiedliche Wege gegangen. Haug und Knapp haben die Strecke auf dem Rad schon vor einiger Zeit inspiziert, Justus in der Rennwoche, Robisch, Buchholz und Zipf lassen sie auf sich zukommen. Auch haben sich die Triathleten überlegt, mit welchem Material sie an den Start gehen. „Welche Kettenblätter und Schaltritzel kommen zu Einsatz?“ oder „Wie reduziere ich das Gewicht am Rad?“ sind beispielhafte Fragen.

Wer dabei die richtigen Entscheidungen gefällt und am Renntag auch noch gute Arme und Beine hat, können Triathlonfreunde, Sport- und Naturinteressierte am Samstag live verfolgen. Unter www.triathlonlive.tv sind beide Rennen in voller Länge zu sehen. Die Herren starten um 13:06 Uhr, die Damen um 16:26 Uhr. Die ARD zeigt das Herrenrennen in einer Zusammenfassung zwischen circa 15:40 - 15:50 Uhr und überträgt das Frauenrennen von 16:45 bis 17:45 Uhr.

 

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Oliver Kubanek, Tel.: 069-677 205 17 oder 0178-1479833, E-Mail: kubanek@dtu-info.de