Anne Haug Sechste beim Triathlon-WM-Rennen in Afrika

26.04.2014 –  Oliver Kubanek

"Ich habe alles gegeben und muss damit nun zufrieden sein"
Rang sechs nach einem etwas unglücklichen Rennverlauf für Anne Haug aus Bayreuth nach 1:47:59 Stunden war das Top-Resultat der deutschen…

"Ich habe alles gegeben und muss damit nun zufrieden sein"

Rang sechs nach einem etwas unglücklichen Rennverlauf für Anne Haug aus Bayreuth nach 1:47:59 Stunden war das Top-Resultat der deutschen Triathletinnen beim zweiten Rennen der WM-Serie in Kapstadt (Südafrika). Wie schon zum WM-Auftakt in Neuseeland sicherte sich Jodie Stimpson (1:46:11 Stunden, GBR) den Sieg, vor ihrer Landsfrau Helen Jenkins (1:46:18 Stunden) und US-Frau Gwen Jorgensen (1:46:33 Stunden). Über eine wegen der geringen Wassertemperatur verkürzte Wettkampfstrecke kamen Anja Knapp (Dettingen) auf Rang 17 (1:49:18 Stunden), Rebecca Robisch als 22. (1:49:46 Stunden) und Hanna Philippin (beide Saarbrücken, 1:50:47 Stunden) auf Platz 33 ins Ziel. In der Gesamtwertung liegt Haug nun mit 1282 Punkten auf Rang drei hinter den beiden siegreichen Britinnen.

„Zwei Top Ten-Plätze sind nicht herausgesprungen“, resümierte der Bundestrainer der Deutschen Triathlon Union, Dan Lorang, mit Blick auf die von ihm vorgegebene Zielsetzung“, „aber das Ergebnis ist angesichts des Rennverlaufs insgesamt ok, aber nicht zufriedenstellend. Es gab positive Ansätze, allerdings sehen wir, dass wir noch Arbeit vor uns haben.“ Ähnlich äußerte sich auch seine Top-Athletin im Ziel. „Ich habe alles gegeben, jetzt ist es Platz sechs geworden, damit muss ich nun zufrieden sein“, so Anne Haug.

Wegen der geringen Temperatur von 11,9 Grad Celsius war die Schwimmstrecke auf 750 Meter halbiert worden. Mit rund 25 Minuten Verspätung sprangen die Damen in das kalte Wasser der Bay vor Kapstadts Tafelberg, zum Großteil mit einer wärmenden Zusatzmaske zum Schutz des Gesichts. Die bekannt schnellen Schwimmerinnen, etwa Sarah Groff (USA) und Carolina Routier (ESP), sorgten für ein hohes Tempo, so dass sich das Feld trotz der verkürzten Schwimmstrecke auseinanderzog. Nach dem ersten Wechsel bildete sich daher eine zwölfköpfige Führungsgruppe, in der Anja Knapp und insgesamt vier Britinnen, darunter Helen Jenkins und Jodie Stimpson, fuhren. Erfreulicherweise konnten sich Rebecca Robisch und auch Anne Haug mit ordentlicher Schwimmleistung in der direkten Verfolgerinnengruppe platzieren, die nach der ersten Radrunde einen Rückstand von „nur“ 25 Sekunden aufwies. Hanna Philippin hatte etwas den Anschluss verloren zu diesem Rennzeitpunkt und fuhr mit der Amerikanerin Gwen Jorgensen, einer der Favoritinnen, in einem weiteren Verfolgungsfeld.

Doch während an der Spitze die Geschwindigkeit hoch gehalten wurde, arbeiteten die Verfolgerinnen um Haug und Robisch nicht so gut zusammen, so dass der Rückstand in der zweiten Runde des flachen Kurses bereits auf 45 Sekunden anstieg und sich auch im weiteren Verlauf des Wettkampfes stetig erhöhte. „Wir haben hinten auch hart gearbeitet, aber oft nur zwei oder drei, und sind nicht näher an die Spitze herangekommen. Irgendwann war dann die Luft ein wenig raus und der Vorsprung wuchs kontinuierlich an“, beschrieb Haug diese Rennsituation. Die spielte immerhin Hanna Philippin ein wenig in die Karten, da die dritte Radgruppe zwar auch Sekunden auf die Führenden verlor, sich aber langsam an Gruppe zwei heranfuhr und in der sechsten Runde auch den Zusammenschluss schaffte. Erwartbare Konsequenz daraus war eine weitere Tempoverschleppung.

Nach 40 Kilometern stellte das Führungsdutzend schließlich mit einem Vorsprung von 2:13 Minuten die Räder ab und wechselte in die Laufschuhe. Am schnellsten tat dies Stimpson, die sich denn auch gleich ein wenig von ihren Konkurrentinnen absetzte. Ebenfalls schnell auf der Laufstrecke war Anja Knapp, die das hohe Tempo der WM-Führenden aber nicht mitgehen konnte und wollte und sich erst einmal in der Gruppe um Rang acht einordnete und auf der Ziellinie mit Magenkrämpfen einen 17. Rang erreichte. Vorne lief Helen Jenkins auf Stimpson auf und die beiden Britinnen machten den Sieg unter sich aus, mit dem besseren Ende für Stimpson.

Im Verfolgerinnenfeld setzte Anne Haug zusammen mit Gwen Jorgensen zur Aufholjagd auf den abschließenden zehn Kilometern an. Mit dem deutlich schnellsten Laufsplit des Tages flog die Amerikanerin noch auf das Podium. Haug lief auf Platz sechs. Ebenfalls schnell unterwegs war trotz leichter Fußprobleme Rebecca Robisch, die sich mit einem beherzten Lauf Rang 22 sichern konnte. Hanna Philippin sammelte weitere Erfahrung auf höchstem Niveau und schaffte letztlich mit Rang 33 eine Verbesserung ihres Platzes vom WM-Auftakt in Auckland.

 

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