Rang neun für Justus Nieschlag bei der EM in Kitzbühel

21.06.2014 –  Oliver Kubanek

"Justus hat immerhin einen rausgehauen"
Mit Rang neun bei der Triathlon-Europameisterschaft über die Kurz-Distanz in Kitzbühel sorgte Justus Nieschlag (Saarbrücken) für ein einigermaßen ordentliches…

"Justus hat immerhin einen rausgehauen"

Mit Rang neun bei der Triathlon-Europameisterschaft über die Kurz-Distanz in Kitzbühel sorgte Justus Nieschlag (Saarbrücken) für ein einigermaßen ordentliches Resultat der deutschen Triathlon-Nationalmannschaft. Nach 1:55:45 Stunden konnte der U23-Athlet zufrieden den Daumen in die Zielbereichshöhe heben. Die anderen DTU-Starter hatten sich allerdings etwas mehr erhofft. Maximilian Schwetz (Erlangen, 1:58:26 Stunden) wurde 42., einen Platz vor Christian Otto (1:58:26) aus Potsdam. Jonas Breinlinger (Saarbrücken, 2:00:43) schloss sein EM-Debüt im Elitebereich als 49. ab. Europameister ist Olympiasieger Alistair Brownlee (GBR, 1:54:08 Stunden), der vor Dmitry Polyanskiy (RUS) und Vicente Hernandez (ESP) siegte.

„Da haben wir uns sicherlich mehr vorgestellt“, resümierte U23-Bundestrainer Marek Jaskolka nach dem Rennen ein wenig enttäuscht. „Die Rennkonstellation hat sich für uns aber auch nicht günstig entwickelt, weil auf dem Rad die Führungsgruppen alle zusammengefahren sind und das Rennen eine Laufentscheidung geworden ist. Das hatten wir verhindern wollen. Justus hat immerhin einen rausgehauen – man muss ja sehen, dass er noch ein junger Athlet ist - und unsere Ehre ein wenig gerettet.“

Dabei war der Rennplan von Cheftrainer Ralf Ebli und Jaskolka beim Schwimmen zunächst aufgegangen. Das Trio Breinlinger, Nieschlag und Schwetz kam ganz vorne mit aus dem Wasser. Christian Otto hatte etwas Verspätung beim Ausstieg aus dem Schwarzsee. Doch schafften es die schnellsten Schwimmer, darunter gemeinsam mit den DTU-Kadermitgliedern alle Favoriten mit Ausnahme des Portugiesen Joao Silva, nicht, sich von den Verfolgern abzusetzen. „Da hat leider kaum jemand mitarbeiten wollen“, erklärte Nieschlag. „Auch Brownlee hat sich mehr darauf konzentriert die Leute anzuschreien als zu fahren.“

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Entsprechend bildete sich während der ersten Radrunde eine 26-köpfige Spitze, in der alle deutschen Athleten vertreten waren. 35 Sekunden dahinter eine erste 17 Athleten starke Verfolgergruppe, dahinter weitere kleinere Gruppen. Diese Rennkonstellation hielt indes nur knapp bis zur Hälfte des Radsplits, dann schlossen sich die ersten Gruppen zu einem großen Hauptfeld zusammen, das geschlossen in Richtung zweitem Wechsel fuhr. Somit wurden die Wechselposition innerhalb der Gruppe und das Wechselverhalten zu einem rennmitentscheidenden Element.

Aus deutscher Sicht erwischte Nieschlag einen Topwechsel und lief als Dritter auf die abschließenden zehn Kilometer. Sofort machte allerdings Brownlee klar, dass er Europameister werden wird. Hinter ihm formierte sich zunächst eine achtköpfige Verfolgergruppe, die zusehends kleiner wurde und letztlich aus dem Duo Polyanskiy und Hernandez bestand, das im Sprint die verbliebenen Medaillen aufteilte. Das deutsche Quartett lief in eigenen Tempi, doch sowohl Schwetz (Krämpfe im Rumpf) als auch Breinlinger und Otto (Seitenstechen) hatten Probleme beim Laufen, so dass am Ende die Ränge 42 für Schwetz, 43 für Otto und 49 für Breinlinger herauskamen. Nieschlag dagegen lief konstant ein Tempo, was dazu führte, dass er auf der Schlussrunde noch einige Kontrahenten einsammelte und letztlich toller Neunter wurde. „Ich konnte auf der Schlussrunde noch einmal über meine vermeintlichen Grenzen hinausgehen und habe so noch einige überholen können.“

 

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