Triathlon-Nationalteam mit acht Athleten beim WM-Rennen in London

28.05.2015 –  Oliver Kubanek

„Unsere Zielstellung ist einfach: Massiv Punkte sammeln“

London ruft die besten Triathleten der Welt zur sechsten Station der Kurz-Distanz-Weltmeisterschaftsserie. In einem Sprint-Rennen von 750…

„Unsere Zielstellung ist einfach: Massiv Punkte sammeln“

London ruft die besten Triathleten der Welt zur sechsten Station der Kurz-Distanz-Weltmeisterschaftsserie. In einem Sprint-Rennen von 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen will die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft ihre Saisonbilanz aufbessern und möglichst viele Punkte – auch im Kampf um die Olympia-Startplätze 2016 – sammeln. Ralf Ebli, Cheftrainer der Deutschen Triathlon Union, hat für dieses Vorhaben acht Athleten nominiert. Vor allem die Damen mit Rebecca Robisch, Hanna Philippin (Saarbrücken) und U23-Weltmeisterin Sophia Saller (Ingolstadt) an der Spitze wecken Hoffnung auf vordere Ränge beim Trainerteam.

„Unsere Zielstellung ist einfach“, so Ebli vor den Wettkämpfen rund um den Hyde Park. „Es gilt, massiv Punkte zu sammeln: für die WM-Wertung und auch für die Olympiaqualifikation. Das Training lief zuletzt gut, die Werte der Athleten sind ebenfalls gut, und deshalb wollen wir, gerade bei den Damen, angeführt Rebecca Robisch in die vorderen Bereiche vorstoßen.“ Neben dem Trio Robisch, Philippin, Saller werden auch Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann (Potsdam) und nach langer Verletzungspause Anja Knapp (Dettingen) die DTU-Farben vertreten.

„Heimspiel“ mit Gänsehaut-Garantie für Sophia Saller

Die Vorfreude beim Damen-Quintett ist dabei ziemlich groß. Robisch will ihren aktuell elften Platz im WM-Ranking verbessern und Hanna Philippin (WM-23.) strebt nach einem etwas schwächeren Rennen zuletzt in Japan unter die ersten zehn Damen. „Ich bin ich wieder frisch und bereit in London anzugreifen. Mit Platz vier bei der U23-WM 2013 habe ich gute Erinnerungen an den Hyde Park, daher werde ich versuchen, das Ziel, das ich in Japan angepeilt habe, dieses Mal zu erreichen: Top Ten.“ Ein „Heimspiel“ hat gar Nachwuchs-Hoffnung Sophia Saller, die in Oxford studiert und aktuell in den Abschluss-Prüfungen steckt. Das bremst indes nicht ihr Training, wie sie versichert. „Ich fühle mich ganz fit und habe meinen Trainingsplan durchziehen können. Man braucht ja auch mal Pause vom Lernen“, erklärt die Mathematik-Studentin mit einem Augenzwinkern. „Ich freue mich extrem auf das Rennen. Viele meiner Freunde kommen zum Zuschauen und ein Großteil meiner Familie kann auch dabei sein: Da ist Gänsehaut garantiert.“ In dieser Gemütslage ist auch die beste Juniorin der Triathlonwelt, Laura Lindemann. „Für mich ist ein WTS-Start natürlich immer noch sehr besonders“, sagt die Potsdamerin, die bei ihrem WTS-Debüt zum Saisonstart in Abu Dhabi tolle 13. geworden war. „Aber ich habe mir noch keine konkrete Platzierung vorgenommen.“ Als Favoritinnen gehen die in diesem Jahr bisher dominierenden US-Damen um Weltmeisterin Gwen Jorgensen ins Rennen.

Herren-Trio durchaus optimistisch vor dem Londoner Wettkampf

Konkrete Platzierungen hat auch Cheftrainer Ebli für seine drei Herren nicht im Sinn. Für Steffen Justus, Gregor Buchholz (beide Saarbrücken) und Justus Nieschlag (Lehrte) hofft er natürlich auf optimale Rennverläufe, aber die Voraussetzungen betrachtet er differenziert. „Steffen war lange verletzt. Nach seinem starken Comeback zuletzt in Kapstadt müssen wir abwarten, wie er sich entwickelt hat. Ein gutes Schwimmen vorausgesetzt, halte ich einen Top Ten-Rang für möglich. Gregor will sich Selbstvertrauen holen, aber bisher war sein Saisonverlauf sehr unglücklich. Hinter Justus steht wegen einer Zahn-OP ein kleines Fragezeichen, aber solche Formate liegen ihm.“

Die Genannten gehen aber durchaus schaffensfroh in das Rennen. „Ich möchte gerne an Kapstadt anknüpfen“, so Justus, der nach monatelanger Rennabstinenz gleich Elfter geworden war. „Allerdings wäre mir eine Olympische Distanz etwas lieber, da die Sprints wirklich extrem schnell sind. In diesem Bereich hatte mir in Südafrika noch ein Stück gefehlt.“ Gefehlt hatte es bisher auch bei Gregor Buchholz, 2014 bester DTU-Mann, der die vorigen Wettkämpfe abschütteln will. „London leitet die Saison 2.0 ein. Die Frühsaison verlief alles andere als erhofft, jetzt stehen gute Einzelergebnisse im Fokus. Ich habe Yokohama dafür extra ausgelassen und einen Trainingsblock eingeschoben. Das hat auf jeden Fall gut getan und jetzt kann die Serpentine kommen.“ In das Gewässer im Hyde Park wird natürlich auch Nieschlag voller Elan springen. „Mit London habe ich noch eine Rechnung offen. Das Beste ist, dass ich einfach wie immer alles auf mich zukommen lasse und das Beste daraus mache. Es gibt nur Plan A und der heißt: volles Tempo, vor allem beim abschließenden Lauf.“

Die Wettkämpfe rund um den Hyde Park starten am Sonntag, den 31. Mai, die Damen um 16:05 Uhr MESZ, die Herren um 17:45 Uhr. Livebilder gibt es unter www.triathlonlive.tv.

 

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Oliver Kubanek, Tel.: 069-677 205 17 oder 0178-1479833, E-Mail: kubanek@dtu-info.de