Sebastian Kienle im Interview vor dem Triathlon-Wochenende im Kraichgau

„Triathlon ist Triathlon und ich mag die Action auf der Kurz-Distanz“

Das erste Juni-Wochenende ist im Kraichgau ein ganz besonderes. Im Rahmen des Sparkasse IRONMAN 70.3. Kraichgau dreht sich vom 5. bis zum 7. Juni zwischen dem Hardtsee in Uppstadt-Weiher und Bad Schönborn alles um Triathlon: mit Angeboten für Kinder und Jugendliche, mit der Ersten Triathlon-Bundesliga über eine Sprint-Distanz und mit der DTU DM Mittel-Distanz. Dieses Zusammentreffen von Athleten über verschiedene Distanzen gibt es in Deutschland auf diesem Weltklasse-Niveau sonst nicht. Über die Mittel-Distanz wird IM-Weltmeister Sebastian Kienle am Sonntag antreten und freut sich auf ein tolles Triathlon-Wochenende. Zudem ist der 30-Jährige Lang-Distanz-Star gemeinsam mit DTU-Kader-Athlet Maximilian Schwetz Botschafter der Anti-Doping-Initiative „Vereint gegen Doping“, die die Deutsche Triathlonjugend gemeinsam mit IRONMAN aufgesetzt hat, um junge Sportler für das Thema zu sensibilieren. Im kurzen Gespräch erläutert er seine Erwartungen an die Wettkämpfe und das Konzept im Kraichgau.

Wie sind Deine Erwartungen an den Sparkassen IRONMAN 70.3 Kraichgau?

Ich bin der Titelverteidiger, und ich möchte nicht tiefstapeln: Ich will das Rennen gewinnen. Es ist mein Heimrennen und das bringt schon etwas extra Motivation. Aber um es mal in Fußball-Phrasen zu sagen: „Es gibt keine einfachen Rennen mehr." Natürlich bin ich als Hawaii Sieger auch eine begehrte Trophäe für alle anderen Profis (lacht)

Was ist das Ziel?

Der Sieg.

Im Kraichgau sind am Samstag die Kurz-Distanzler und am Sonntag die Lang-Distanzler unterwegs. Was hälst Du von diesem Konzept?

Ich finde das sehr gut, so hat man die Chance, sich auch mal wieder ein Rennen anzuschauen. Außerdem wird so natürlich der ganze Aufwand, der für das Rennen am Sonntag betrieben wird, noch einmal genutzt. Dadurch wird die Veranstaltung wieder zu einem richtigen Fest des Triathlonsports.

Wo sind die Trainingsunterschiede Lang-/Mittel-Distanz – Kurz-Distanz?

Die naheliegende Antwort ist das man als Lang-Distanzler auch länger trainieren muss. Dazu kommen mehr spezifische Einheiten, die gerade die muskuläre Ermüdung etwas herauszögern soll. Die Mittel-Distanz ist sicher deutlich näher an der Kurz-Distanz als an der Lang-Distanz, abgesehen davon, dass man kein WIndschatten fahren darf und dadurch das Radfahren natürlich einen größeren Stellenwert im Training erhält. Auf der Kurz-Distanz entscheidet natürlich neben einer sehr hohen Schwimmgeschwindigkeit und einer Anschlussleistung auf dem Rad eine Spitzenleistung im Laufen. Dementsprechend spielt das Tempotraining hier eine sehr große Rolle.

Wie schätzt Du die Leistung des jeweils anderen Triathletentypus ein?

Ich glaube nicht, dass es große Unterschiede in der Weltspitze gibt zwischen Kurz-und Lang-Distanzlern. Aber auch bei mir ist es immer so, dass ich großen Respekt habe für das, was ich selber niemals könnte. Und die Schwimm- und Laufleistung auf der Kurzstrecke ist auf einem Niveau, was ich über diese Distanz niemals hätte erreichen können.

Was würdest Du gerne vom jeweils anderen Triathletentypus lernen/ übernehmen/ können?

Klar würde ich gerne so schwimmen können wie Varga oder die Brownlees. Aber es ist ja auch so, dass fast alle Lang-Distanzler auf der Kurz-Distanz angefangen haben, so auch ich. Ich habe eine 1000 Meter-Bestzeit von 2:36 Minuten. Das bin ich vor mehr als zehn Jahren gelaufen, aber davon bin ich heute weit entfernt. Ich muss es aber eben auch nicht mehr können.

Verfolgt Ihr auch die Rennszene des jeweils anderen Triathletentypi? Warum ja/ nein?

Natürlich, Triathlon ist Triathlon und ich mag die Action auf der Kurz-Distanz! Außerdem kommen ja immer wieder ein paar Jungs auf die längere Strecke und da ist es schon ganz gut, wenn man die vorher mal gesehen hat. Die Kurz-Distanz hat sich schon extrem entwickelt.

Im Kraichgau kommt es zum #triathlonrumbleinthekraichgau (DTU gegen IM gegen tritime…). Wer gewinnt?

Keine Ahnung (schmunzelt).

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