DTU-Bundestrainer Dan Lorang vor dem Abflug nach Rio

08.08.2016 –  Oliver Kubanek

„Alles versuchen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden“

Dan Lorang, Olympia ist das Größte, was ein Sportler in seiner Karriere erleben kann. Mit welchen Gefühlen reist man als Coach zu einem…

„Alles versuchen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden“

Dan Lorang, Olympia ist das Größte, was ein Sportler in seiner Karriere erleben kann. Mit welchen Gefühlen reist man als Coach zu einem solchen Großereignis?

Auch für einen Trainer ist Olympia sicherlich ein Traum, der in Erfüllung geht. Trotzdem versucht man den Wettkampf so normal wie möglich anzugehen und nicht vor lauter Aufregung zu hektisch zu werden und Fehler zu machen. Ich bin mir sehr sicher, dass ich das Erlebnis Olympia erst im Urlaub danach verarbeiten kann, da ich in den meisten Situationen selbst gesund konzentriert und angespannt bin und versuche für unsere Athleten die beste Unterstützung zu geben. Von Olympia kann ich sicherlich meinem Sohn erzählen bzw. wird er bestimmt mit meiner Frau zuhause mitfiebern. Am faszinierendsten finde ich an den Olympischen Spielen aber die Geschichte und den Mythos. Ehrlich gesagt habe ich etwas Angst, dass ich vor Ort eher etwas enttäuscht werde, da mir schon berichtet wurde, dass ganz andere Dinge im Vordergrund stehen. Aber ich lasse mich überraschen und freue mich auf dieses Erlebnis und auf hoffentlich erfolgreiche Wettkämpfe der DTU-Athleten.

Wie werden die Wochen vor den olympischen Rennen ablaufen?

Drei Wochen vor den Starts sind wir zu einem Vorbereitungslehrgang auf Mallorca, wo wir die klimatischen Bedingungen und das Meerschwimmen nutzen wollen, um uns optimal auf Rio vorzubereiten. Eine Woche vor den Wettkämpfen geht es dann nach Brasilien ins olympische Dorf. Alles in allem werden Betreuer und Athleten in den Wochen vor den Rennen sehr eng zusammen arbeiten und versuchen alle Reserven zu mobilisieren, um möglichst fit an der Startlinie zu stehen. Hauptziel wird es sein, gesund und verletzungsfrei an die Startlinie zu kommen und unsere beiden Athletinnen mit der bestmöglichen Aktivierung in den Wettkampf zu schicken. In dieser Zeit wird es neben Triathlon sicher nicht mehr viel geben. Wir möchten uns danach nicht vorwerfen lassen, nicht alles für den Erfolg getan zu haben.

Die Zielvereinbarung mit dem DOSB war 2013 eine Medaille und eine Top8-Platzierung für die DTU bei den Spielen von Rio. Wie realistisch ist dieses Ziel aus Ihrer Sicht heute?

Die Zielvereinbarung wurde unter anderen Ausgangsbedingungen getroffen. Schwere Verletzungen bei unseren Leistungsträgern Anne Haug und Steffen Justus haben uns in eine deutlich schlechtere Ausgangslage gebracht. Trotzdem werden wir alles versuchen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden und es gibt auch Anzeichen dafür, dass es zumindest nicht ganz unrealistisch ist. Frei nach dem Motto: „ Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“ geben wir uns nicht geschlagen, solange die Chance da ist. die Ziele zu erreichen.

Welche Schlagzeile würden Sie nach dem Rennen am 20. August gern über Ihre Athleten lesen?

Deutsche Triathleten überraschen in Rio. Auf den Punkt fit, holen sie eine Medaille und eine Top8-Platzierung und werden am Ende einer schwierigen und intensiven Vorbereitung für ihre Arbeit belohnt!