Keine Top-Platzierungen für Laura Lindemann und Anne Haug in Rio

20.08.2016 –  Oliver Kubanek

„Leider hat das Rennen nicht so geklappt, wie wir es erhofft hatten“

Statt der erhofften Top-Platzierungen standen für Laura Lindemann (Potsdam) und Anne Haug (Saarbrücken) beim olympischen…

„Leider hat das Rennen nicht so geklappt, wie wir es erhofft hatten“

Statt der erhofften Top-Platzierungen standen für Laura Lindemann (Potsdam) und Anne Haug (Saarbrücken) beim olympischen Triathlon in Rio de Janeiro nach 1500 Schwimmmetern, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen die Ränge 28 und 36 zu Buche. Beim Sieg der US-Amerikanerin Gwen Jorgensen (1:56:16 Stunden) kam Lindemann nach 2:01:52 Stunden ins Ziel, Haug folgte in 2:02:56 Stunden. Die Silbermedaille sicherte sich die Schweizerin Nicola Spirig-Hug (1:56:16 Stunden) vor der Britin Vicky Holland (1:57:01 Stunden).

„Wir sind natürlich enttäuscht und hatten uns bessere Resultate gewünscht“, sagte DTU-Bundestrainer Dan Lorang nach dem Wettkampf. „Vor diesem Rennen haben wir alles in die Vorbereitung investiert und beide Athletinnen standen auch fit am Start, aber leider hat es nicht wie erhofft geklappt. Laura hat die Spitzengruppe sehr knapp verpasst, und dass Anne im Wasser Probleme hat, war bekannt. Wir hatten im Vorfeld schon gesagt, dass ein perfektes Schwimmen erforderlich sein würde, das war es heute nicht.“

Haug musste ihre Träume bereits im Ozean direkt an der Copacabana begraben, nachdem sie mit zwei Minuten Rückstand das Wasser verlassen hatte. „Eine Erklärung dafür habe ich nicht“, sagte Haug im Ziel. „Ich war mittig platziert, habe aber dann meine Vorderfüße verloren.“ Damit hatte sie die Radgruppen verpasst und fuhr mit wenigen Konkurrentinnen hinter dem Feld her. „Auf dem Rad konnte ich bei diesem Rückstand den Schaden nur begrenzen.“ Lindemann fehlten nur wenige Sekunden, um die Führungsgruppe zu erreichen, was fatale Folgen hatte. Denn die starken Radfahrerinnen an der Spitze hielten das Tempo hoch, so dass der Rückstand der Verfolgerinnen permanent größer wurde. „Das Schwimmen war wirklich hart und leider habe ich die Führungsgruppe direkt vor mir wegfahren sehen“, analysierte die 20-Jährige die für sie entscheidenden Rennminuten. „Unser Zug lief dann nicht gut und der Rückstand wurde größer.“

Das Schwimmen hatten Carolina Routier aus Spanien, Marie Rabi aus Südafrika und Brasiliens Pamela Oliveira bestimmt. Ihnen folgte allerdings mit kleinem Abstand eine größere Gruppe mit den meisten Favoritinnen wie der Weltmeisterin Gwen Jorgensen, Titelverteidigerin Nicola Spirig und den Britinnen Vicky Holland und Non Stanford. Am Ende der ersten Gruppe kam auch Laura Lindemann aus dem Atlantik, Anne Haug hatte leider den Anschluss verloren und kam mit großem Rückstand zum Wechsel.

Lindemann verpasst Führungsgruppe knapp – Haug am Ende des Feldes

Auf Radrunde eins formte sich eine gut 20-köpfige Spitzengruppe, die Lindemann knapp verfehlt hatte. Unter anderem mit der Britin Helen Jenkins war die junge Potsdamerin in der ersten Verfolgungsgruppe, die rund 20 Sekunden verloren hatte auf den ersten Radkilometern. Haug fuhr den Konkurrentinnen hinterher. Auf den Folgekilometern ordnete sich das Feld dergestalt, dass 18 Damen an der Spitze fuhren, Lindemann folgte mit wachsendem Abstand in der Verfolgergruppe, Haug fuhr am Ende des Feldes und verlor ebenfalls weitere Zeit. Bis zum Wechsel in die Laufschuhe betrugen die Rückstände des DTU-Duos schließlich drei und fünf Minuten.

Nach diesem Wechsel bildete sich das Führungs-Duo Jorgensen/ Spirig, das von den Britinnen Non Stanford und Vicky Holland verfolgt wurde. Schnell wurde aber deutlich, dass Gold und Silber in die USA und die Schweiz gehen würden. Lindemann und Haug suchten ihren Laufrhythmus, um trotz der Rückstände noch ein paar Ränge gutzumachen. „Die letzten zehn Kilometer gingen wirklich schwer nach dem harten Radfahren“, kämpfte Lindemann sich ins Ziel.

Haug: „Ich bin natürlich tieftraurig“

Im Kampf um den Olympiatitel entwickelte sich ein seltsames Duell, weil die Führenden sich zunächst fürs Taktieren entschieden und gar ab und an miteinander sprachen. Allerdings zog die Weltmeisterin in der letzten Runde dann doch auf und davon und bejubelte Olympia-Gold vor Spirig. Dahinter kämpften die Britinnen um die dritte Medaille, mit dem besseren Ende für Vicky Holland. Das DTU-Duo machte auf dem Laufsplit noch Plätze gut, speziell Haug machte mit der fünftschnellsten Zeit noch etwas Boden gut. Für Laura Lindemann endete ihr Olympia-Debüt auf Rang 28, Anne Haug landete bei ihren zweiten Olympischen Spielen auf Platz 36. „Beim Laufen habe ich mich wieder gut gefühlt und noch nach vorne arbeiten können. Aber insgesamt bin ich natürlich tieftraurig.“

 

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