Rookie-Projekt 2019: Daniel Unger im Interview

06.06.2019 –  Eva Werthmann

Daniel Unger ist der erste und bisher einzige deutsche Triathlon-Weltmeister auf der Kurzdistanz. 2007 besiegte er vor heimischer Kulisse in Hamburg den favorisierten Spanier…

Daniel_Unger_Hamburg_web

Daniel Unger ist der erste und bisher einzige deutsche Triathlon-Weltmeister auf der Kurzdistanz. 2007 besiegte er vor heimischer Kulisse in Hamburg den favorisierten Spanier Javier Gomez. Heutzutage ist er unter anderem als Triathlon-Trainer unterwegs und begleitet euch durch das Rookie-Projekt für den Berlin City Triathlon.

Im Interview blickt Unger auf seine Karriere zurück, erklärt, was das Besondere am Triathlon ist und erzählt, warum er dem Sport immer noch verbunden ist.

Wann und warum hast du mit dem Triathlon begonnen?

Meinen ersten Triathlon habe ich 1990 absolviert. Aufmerksam geworden bin ich durch ein Plakat im Allgäu – damals zum Triathlon in Herlazhofen. Ich habe mit meinem Vater dort eine Radtour gemacht und zum ersten Mal in meinem Leben das Wort Triathlon gelesen. Da dieser Triathlon allerdings terminlich nicht mehr machbar war, stand ich sechs Wochen später bei einer Volksdistanz in Mengen an der Startlinie.

Wann hast du gemerkt, dass du Talent hast?

Ich bin 1991 in die Triathlonabteilung des TV Mengen eingetreten – dort war Hermann Kramer mein erster Trainer. Er selbst war jahrelang erfolgreicher Leichtathlet und später auch Mitglied der Triathlon-Nationalmannschaft. Schon ziemlich bald, nach ein paar Einheiten, sprach er mir eine gewisse Begabung und ein Lob für die Kombination der drei Sportarten und meine Einstellung im Training aus. Schwimmen musste ich im Grunde genommen erst noch einmal von Null lernen. Es ging aber sehr schnell! Diese Herausforderung habe ich zum Glück ganz gut gemeistert.

Was war dein größter Erfolg?

Sicherlich war mein größter Erfolg der Gewinn des Weltmeistertitels im eigenen Land, 2007 in Hamburg. Die Erfüllung eines Jugendtraums war hingegen die Teilnahme an den Olympischen Spielen! Auch wenn ich 2004 krankheitsbedingt die Spiele absagen musste und 2008 mit dem Rennen nicht ganz zufrieden war, so bin ich doch unheimlich dankbar als „Olympionike“ in die sportliche „Rente“ gegangen zu sein.

Warum bist du dem Sport noch immer so verbunden?

Letztlich hat der Sport mir immer extrem viel Spaß gemacht – und in all den Jahren hat sich daran nie etwas geändert!
Ich genieße es nach wie vor, zu trainieren. Ich schätze die Momente in der Natur, und ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich in Gruppen oder mit anderen Menschen sportlich unterwegs sein kann.
Triathlon ist für mich seit fast 30 Jahren jeden Tag meines Lebens präsent – und das ist gut so!

​ Was ist für dich das Besondere am Triathlon?


Triathlon ist für mich eine Art Lebenseinstellung. Der Sport fordert, gibt aber auch sehr viel Positives zurück!
Zum einen ist da das angenehme Gefühl nach einer Einheit, wenn innere Zufriedenheit und ein tolles Selbstwertgefühl überwiegen. Zum anderen ist es aber auch einfach die Faszination an der eigenen Fitness und Leistungsfähigkeit, die mich seit vielen Jahren beim Triathlon in den Bann zieht. Was ich mittlerweile als extrem positiv empfinde, ist aber auch die Bandbreite, die sich im Triathlon bietet. Man kann in der Woche 35 Stunden trainieren und sich komplett dem Sport verschreiben – man kann aber auch mit nur fünf Stunden Training in der Woche ein sehr schönes und erfülltes Sportler-Dasein führen.
Außerdem liebe ich die Abwechslung, sowohl der drei Sportarten, als auch der ständige Wandel, was die Trainingseinheiten in Bezug auf Wetter und Jahreszeit betrifft … Triathlon wird irgendwie nie langweilig.

Warum sollte jeder Mal zumindest einmal Triathlon ausprobieren?

Weil man sich nur dann Triathletin bzw. Triathlet nennen darf !