Dein Weg in den Leistungssport - Fragen und Anworten

Manche Kinder oder Jugendliche sind talentierter als andere und haben möglicherweise die Chance auf eine Karriere im Triathlon. Welche Wege in den leistungsorientierten Sport gibt es für begabte Nachwuchsathletinnen und –athleten? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

 

2021 Jugendcup Jena

Welche Möglichkeiten gibt es für talentierte Nachwuchsathletinnen und –athleten?

Die ersten Schritte machen ambitionierte junge Athletinnen und Athleten in der Regel in ihren Vereinen und im jeweiligen Landesverband. Einige Landesverbände bieten für den Nachwuchs Wettkampfserien (beispielsweise Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) an, in denen sich Jugendliche mit den besten Athletinnen bzw. Athleten ihres Alters messen können. Diese bieten sich insbesondere für Sportlerinnen und Sportler an, die auf „kleinen“ Wettkämpfen von der Konkurrenz nicht oder nicht ausreichend gefordert werden.

 

Welche Möglichkeiten gibt es auf Landesebene?

Die Landesverbände bieten in der Regel zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, eine Sichtung für talentierte Nachwuchsathletinnen und –athleten an. In den vergangenen zwei Jahren waren diese Sichtungen coronabedingt nicht immer möglich, fanden im Frühjahr dieses Jahres jedoch zumindest sporadisch wieder statt. Im Herbst soll es nun wieder in allen Landesverbänden Sichtungen geben, erstmals auch nach der Vorgabe des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der eine Vereinheitlichung der heranzuziehenden Kriterien vorschreibt. Die Termine der Sichtungen werden frühzeitig auf der Webseite der Deutschen Triathlon Union (triathlondeutschland.de) veröffentlicht.

Eine weitere Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen, sind die Wettkämpfe des Schulsportwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia (JtfO). Nach coronabedingter Unterbrechung ist für Herbst wieder ein Bundesfinale geplant.

Athletinnen und Athleten, die bei den Sichtungen die festgeschriebenen Anforderungen erreichen oder bei Wettkämpfen des DTU-Jugendcups geforderte Ergebnisse erzielen, werden für das folgende Jahr in den Landeskader aufgenommen. Der Landeskader bildet die erste offizielle Stufe im Kadersystem.

 

Was ist der DTU-Jugendcup?

Der DTU-Jugendcup ist die Plattform für junge Talente, um sich erstmals auf der großen nationalen Bühne zu präsentieren und sich mit der gleichaltrigen Konkurrenz zu messen. Wirft man einen Blick in die früheren Ergebnisse des Jugendcups, sieht man anhand der späteren Erfolge der Siegerinnen und Sieger und Platzierten, welchen Wert der DTU-Jugendcup in der Entwicklung von Nachwuchsathletinnen und -athleten hat. Tim Hellwig etwa gewann 2016 die Gesamtwertung der männlichen Jugend A.

Der Jugendcup besteht aus drei bis vier Rennen in ganz unterschiedlichen Formaten. Der wichtigste Wettbewerb dieser über das Frühjahr und den Sommer laufenden Wettkampfserie ist die Deutsche Meisterschaft der Jugend und Junioren, die in die Gesamtwertung des Jugendcups einfließt.

 

Was ist ein Bundeskader und wie bekommt man einen Kaderplatz?

Dem Nachwuchskader der DTU gehören Athletinnen und Athleten an, die in der Vorsaison durch sportliche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und bestimmte, vorher definierte Ergebnisse erzielt haben. Sie gehören somit zu einem Pool von Athletinnen und Athleten, die besonders gefördert werden, weil man ihnen für die anstehende Saison bestimmte Leistungen zutraut. Im Nachwuchsbereich sind das beispielsweise die Qualifikation oder bestimmte Platzierungen bei der Junioren-EM beziehungsweise –WM.

Für Nachwuchsathletinnen und –athleten gibt es den Nachwuchskader (NK) 1 und den Nachwuchskader 2. Ziel des NK 1 ist eine mittel- bis langfristige Integration in die Nationalmannschaften. Der Altersbereich dieses Kaders beginnt mit dem Einstieg in das internationale Wettkampfsystem der Junioren (ab 16 Jahre) und endet mit dem U23-Alter.

 

Welche internationalen Wettkämpfe gibt es für junge Athletinnen und Athleten?

Den Höhepunkt für leistungssportlich ambitionierte Jugendliche bilden die internationalen Meisterschaften. Jedes Jahr findet einen Junioren-Europameisterschaft und eine Junioren-Weltmeisterschaft statt. Für die Titelkämpfe hat die Deutsche Triathlon Union (DTU) mehrere Startplätze. Bei kontinentalen Meisterschaften sind dies bis zu fünf, bei den Weltmeisterschaften in der Regel jeweils zwei oder maximal drei pro Geschlecht. Die Qualifikation für diese internationalen Meisterschaften erfolgt über spezielle interne Qualifikationsrennen oder im Rahmen eines Wettkampfes des DTU-Jugendcups. In Trainingslagern bereiten sich die Nachwuchsathletinnen und –athleten dann gemeinsam auf den Wettkampf vor.

Internationale Starts im Nachwuchsbereich (neben Welt- und Europameisterschaften gibt es auch Junioren-Europacups wie etwa am 19. Juni in Düsseldorf) sind jedoch keine Grundvoraussetzung, um später international erfolgreich zu sein. „Sie sind aber eine super Gelegenheit, um sich erstmals mit internationaler Konkurrenz zu messen und Erfahrung in internationalen Rennen zu sammeln“, sagt Thomas Moeller, Bundestrainer Nachwuchs der Deutschen Triathlon Union.

 

Was ist das Talenttransferprogramm?

Wer nicht in ganz jungen Jahren seine Passion für Triathlon entdeckt, aber in einer der drei Einzeldisziplinen aktiv ist, für den bietet das Talenttransferprogramm der DTU einen hervorragenden Seiteneinstieg in den Ausdauerdreikampf.

Das Talenttransferprogramm richtet sich an Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Ziel ist es, talentierte Triathletinnen und Triathleten, die einen Background in einer anderen Sportart haben, aufzuspüren und langfristig an den Leistungssportbereich heranzuführen.

Das Talenttransferprogramm startet mit einem Sichtungstag mit diversen Leistungstests. Auf den Sichtungstag, der nächste ist für 2023 geplant, folgt für die vielversprechendsten Talente eine Woche an einem der Bundesstützpunkte der Deutschen Triathlon Union.

Seit 2020 richtet sich das Programm auch an Sportlerinnen und Sportler mit einer körperlichen Einschränkung. Ansprechpartner hierfür ist Para Bundestrainer Tom Kosmehl.